Grußwort Klaus Stöttner
Liebe Mitglieder, liebe Partner,
trotz aller Herausforderungen konnte sich Oberbayern im Tourismusjahr 2022 gut behaupten und zumindest die Corona-Krise gut bewältigen – das war vor einem Jahr so nicht zu erwarten. Das Tourismusvolumen stieg wieder erheblich, der Städtetourismus erholte sich dank der wieder stattfindenden Messen und Tagungen spürbar und auch die zurückliegende Wintersaison verlief sehr positiv. Die Hoffnung, künftig besser mit Corona leben und wirtschaften zu können, erfüllte sich.
2023 jährt sich der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine zum ersten Mal. Die vielen Schicksale, die dahinterstehen, bewegen uns alle. Die Auswirkungen des Krieges sind allgegenwärtig, auch im Tourismus. Trotz Energiepreisdeckel beschäftigen uns die steigenden Energie- und Rohstoffpreise in allen Tourismusbetrieben und in energieintensiven Bereichen wie Thermen, Wellnessanlagen oder Seilbahnen. Nach wie vor hoffen wir auf einen möglichst baldigen Waffenstillstand und Frieden. Denn Tourismus braucht friedliche und berechenbare Rahmenbedingungen.
Nur wenn wir mit einer Stimme sprechen und die Anliegen und Nöte aus den Regionen effektiv bündeln, werden wir in der Landes- und Bundespolitik Gehör finden. 2022 haben daher alle vier touristischen Regionalverbände in Bayern gemeinsam das Kuratorium für den Bayerischen Tourismus ins Leben gerufen. Themen gibt es genügend: vom Erhalt der Privatvermieterstrukturen über die Verlängerung der Coaching-Angebote im Sonderprogramm ‚Tourismus in Bayern – Fit für die Zukunft‘ bis zum Erhalt der Seilbahnförderung. Ebenso wichtig ist es, das Förderniveau bei den Landesmitteln für die Regionalverbände abzusichern. Gerade nach Corona gibt es neben dem Tourismusmarketing viele dringende Themen wie Digitalisierung, Besucherlenkung oder Professionalisierung der Beherbergungsbetriebe.
Jährlich geben Touristen in Bayern knapp 34 Mrd. Euro aus – etwa so viel wie der Gesamtumsatz der Unternehmen BayWa AG, Vodafone Deutschland, MAN und Stihl zusammen. Damit diese starke Branche zukunftsgerecht weiterentwickelt werden kann, brauchen wir auch eine solide Tourismusfinanzierung. Zugleich müssen wir mit allen Verbänden und Destinationen darüber nachdenken, wie wir zu einem schlagkräftigen Tourismusmanagement in Bayern kommen und die Finanzierung besser verteilen. Schließlich profitieren nicht nur das Hotel oder die Seilbahn vom Tourismus, sondern die gesamte Region.
Elementar für den Tourismus in Oberbayern ist eine gute Vernetzung von Stand und Land, so etwa die enge Kooperation der Landeshauptstadt München mit unserem Vizepräsidenten Clemens Baumgärtner und den ländlichen Tourismusregionen z.B. beim gemeinsamen Tourismustag. Wichtig ist aber auch ein gutes Klima in allen Gremien sowie zwischen dem TOM e.V. und seinen Mitgliedern. Danke an unseren Geschäftsführer Herrn Pehel und sein Team der Geschäftsstelle für die engagierte und verlässliche Arbeit, aber auch an Fachbeirat und Präsidium für die konstruktive Zusammenarbeit. Als Präsident des TOM e.V. vertrete ich Ihre Stimme in der Politik und trete aktiv für die Interessen des Tourismus ein.
Ich freue mich auf die weitere Zusammenarbeit, auf Ihre Meinungen und Ihre Unterstützung für unseren TOM e.V. Gemeinsam werden wir auch zukünftige Krisen meistern!
Ihr
Klaus Stöttner, Präsident des Tourismus Oberbayern München e.V.
Grußwort Oswald Pehel
Liebe Kollegen, liebe Partner,
der Rückblick auf das vergangene Tourismusjahr 2022 fällt zweigeteilt aus. Wir freuen uns darüber, dass wir die harten Lockdown-Zeiten der Corona-Krise 2020 und 2021 hinter uns lassen konnten und dass die Buchungszahlen wieder deutlich angewachsen sind – sowohl in den ländlichen Destinationen als auch spätestens seit Juni 2022 in der Landeshauptstadt München und den oberbayerischen Städten insgesamt.
In der Pandemie konnten neue Gästegruppen für Bayern und Oberbayern angesprochen und möglicherweise auch künftig – nach Abflauen eines gewissen Nachholeffektes – dauerhaft gewonnen werden. Insgesamt kann Oberbayern für 2022 mit 15,8 Mio. Gästeankünften (+90,6%) und 40,4 Mio. Übernachtungen (+61,6%) bayernweit die größten Zuwächse im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen.
Alle diese Positivzahlen können jedoch nicht über die negativen Seiten des vergangenen Geschäftsjahres hinwegtäuschen. Der verbrecherische Krieg bewegt und betrifft uns alle. Wir hoffen vor allem aus humanitären Gründen auf baldigen Frieden. Aber auch der Tourismus in Oberbayern ist enorm belastet: Kommunen durch die Unterbringung von Flüchtlingen und Betriebe vor allem durch die massiv gestiegenen Energiepreise.
Immerhin konnte die Corona-Krise rückblickend als Beschleuniger für ein ganzes Bündel von Themen wirken, die auch künftig zu unserer Tourismusarbeit gehören: von der Besucherlenkung über den Digitalisierungsschub bis hin zur Nachhaltigkeit in der gesamten Destinationsentwicklung und der stärkeren Ausrichtung unseres Wirkens insgesamt auf die Lebensräume unserer Bevölkerung. Tourismus hat nicht mehr nur die Funktion, Wertschöpfung in die Region zu holen, sondern soll auch Angebote und Vorteile für die Region generieren, die Wertschätzung und Akzeptanz nach innen absichern und der Region selbst eine attraktive und authentische Identität geben. Mit dem 2022 entwickelten oberbayerischen Nachhaltigkeitskompass konnten wir Betrieben und Leistungsträgern mit konkreten und mehrwertorientierten Maßnahmen Orientierung geben. Dabei geht es nicht nur um die ökologische Dimension und CO2-Einsparung, sondern auch um die soziale mit Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung oder die wirtschaftliche mit Wertschöpfungssteigerung über regionale Produkte. Ich bin mir sicher, dass wir auch mit der Unterstützung aller Destinationen und der aktiven Kommunikation an Hotel-, Gastronomie- und Freizeitbetriebe mit dem Nachhaltigkeitskompass hier Weichen stellen und die richtigen Impulse setzen konnten.
In den vergangenen 3 Jahren wurden viele Umbrüche und Veränderungen angestoßen, die auch das Gesicht des Tourismus in Oberbayern verändern. Es liegt an uns, diesen Wandel und die Rahmenbedingungen positiv zu gestalten. Gemeinsam mit der oberbayerischen Tourismusfamilie, mit allen Destinationen, Betrieben und Verbänden können wir unseren Tourismusstandort Oberbayern zukunftsfähig weiterentwickeln und gestalten, Hürden und Krisen gemeinsam meistern.
Rückblickend auf 2022 und die vergangenen Krisenjahre bedanke ich mich bei allen Gremien mit dem Präsidium und unserem Präsidenten Klaus Stöttner, den Ausschüssen, dem neu aufgestellten Fachbeirat mit Harald Gmeiner und Winfried Burger an der Spitze, unserem engagierten und sehr leistungsfähigen Team für die tolle Kooperation, ihren Einsatz und ihre Unterstützung in allen Projekten und Themen.
Ihr
Oswald Pehel, Geschäftsführer Tourismus Oberbayern München e.V.