Tourismus Oberbayern Partnernetz (TOP)
Der TOM e.V. bündelt und organisiert das touristische Wissensmanagement für den gEine zentrale Rolle beim Wissenstransfers spielt die B2B-Website des TOM e.V., das Tourismus Oberbayern Partnernetz (TOP). Das Portal, das 2021 neugestaltet wurde, hat sich im zurückliegenden Geschäftsjahr als eine von allen Partnern geschätzte Wissensplattform bewährt. Die Website informiert über wichtige Entwicklungen in den Destinationen, über Personalia und offene Stellen, und sie stellt neue Konzepte, Kampagnen und Strategien des TOM e.V. vor. Aber nicht nur harte Fakten sind hier zu finden, sondern auch Geschichten der oberbayerischen Tourismushelden und -heldinnen, die Mut machen und dem oberbayerischen Tourismus ein Gesicht geben sollen. Weiterhin werden Hintergrund- und Service-Infos für die oberbayerischen Touristiker präsentiert, darunter Positionspapiere, Presseinfos, Schulungsangebote, der Referentenpool und vieles mehr. Der Mitgliederbereich zeigt weiterhin die Vorteile einer Mitgliedschaft wie exklusive Daten, Beteiligungsangebote und Sonderkonditionen auf einen Blick. Hier gehts zum Partnernetz.
Weiterbildungsprogramm
Dem Wissensmanagement kam auch 2022 eine große Bedeutung zu, was sich in zahlreichen Web-Seminaren, Workshops und Infoveranstaltungen widerspiegelte. Viele oberbayerische Tourismuspartner nutzten das Weiterbildungsprogramm des TOM e.V. Speziell für oberbayerische Gastgeberbetriebe wurden Seminare im Rahmen des Projektes „Oberbayern – Echt Digital“ veranstaltet. Insgesamt wurden 15 Web- und Präsenz-Seminare mit bis zu 90 Teilnehmern durchgeführt, darunter das Seminar „Preiserhöhungen im Gastgewerbe – Kalkulation und Kommunikation“, der „ReisePuls Deutschland – neue Ergebnisse“, „Digitale Produktentwicklung für digitale Märkte“ und „Energieversorgung und Tourismus – Preiserhöhungen rechtswirksam umsetzen“. Auch im Rahmen der Tourismuswoche Oberbayern 2022 wurden spannende Impulse und Talkrunden zu Themen wie „nachhaltiger Tourismus“, „Arbeits- & Fachkräfteentwicklung“ sowie „Trends & Innovationen im Tourismus“ durchgeführt. Der TOM e.V. bedankt sich für die rege Beteiligung.
Weitere Infos finden Sie hier.
Aktuelle Seminare und Veranstaltungen:
www.top.oberbayern.de/events/
Die ersten Ergebnisse unseres ReisePuls Deutschland präsentieren wir im Januar traditionell als erstes immer im Rahmen des Webinar-Angebots beim TOM e.V. Schneller als der TOM e.V. ist keiner bei der Weitergabe gerade einmal vier Wochen alter Marktforschungsdaten.
Matthias Burzinski
destinet.de
Referentenpool
Mit dem Referentenpool will der TOM e.V. einen einheitlichen Wissenstransfer in Oberbayern herstellen und touristische Akteure langfristig qualifizieren. Die Tourismuspartner können dabei kompetente Referenten aus 56 Themengebieten – von Nachhaltigkeit im Tourismus über Digitalisierung bis zu Qualität & Service für Seminare, Schulungen oder Weiterbildungen auswählen und daraus eigene Schulungsprogramme ableiten.
Sie wollen einen Workshop oder eine Schulung buchen?
Die Seminare können als eintägige bzw. halbtägige Online- oder Präsenz-Workshops gebucht werden. Für Mitglieder gelten rabattierte Sonderkonditionen, die je nach Mitgliedschaftsmodell variieren. Bei Bedarf stellen wir Ihnen gerne eine Übersicht des Referentenpools zur Verfügung, welcher Mitgliedern ebenfalls exklusiv im Mitgliederbereich zur Verfügung steht, und besprechen mit Ihnen weitere Details.
Nachhaltigkeitskompass für Betriebe
Im Oktober 2022 stellte der TOM e.V. den Nachhaltigkeitskompass vor. Der Leitfaden umfasst die Grundlagen einer nachhaltigen und zukunftsfähigen Entwicklung im Tourismus und liefert zahlreiche konkrete Tipps und Anregungen, wie sich ein Betrieb auch mit kleinen Schritten auf den Weg machen kann. Der Nachhaltigkeitskompass, der Betrieben und Leistungsträgern aus den Bereichen Unterkünfte, Gastronomie sowie Freizeit und Kultur als Orientierungshilfe dienen soll, wurde mit Hilfe der Agentur Realizing Progress, Vertretern von DMOs und Verbänden (u.a. IHK und DEHOGA) erstellt. Auf der bayerischen Ebene hat die Bayern Tourismus Marketing GmbH eine Matrix konzipiert, die 20 Aufgabenfelder rund um den Gemeinwohnsatz verfolgt.
Hier gehts zum Kompass.
Hier gehts zur Matrix der BayTM.
Wir wollen möglichst viele Betriebe und Leistungsträger so bald wie möglich vom Stellenwert der Nachhaltigkeit überzeugen, ihnen einen Einblick in nachhaltiges und zukunftsfähiges Wirtschaften geben und sie zu einer schrittweisen Umsetzung motivieren und unterstützen.
Sebastian Thoma
Projektmanager TOM e.V.
Die Reiselust bleibt hoch, die Rahmenbedingungen schlecht
Nach zwei Jahren Pandemie haben wir auf eine Entspannung der Situation gehofft, doch sowohl die politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen bleiben schwierig als auch die branchenspezifischen „Dauerbrenner“ wie der Fachkräftemangel. Nichtsdestotrotz ist Optimismus angebracht, denn die Menschen wollen weiterhin reisen, gerade auch nach Bayern. Es kann jedoch gut sein, dass sie achtsamer mit ihrem Geld umgehen.
Pfiadi Pandemie, servus Inflation!
Die Pandemie ist vollkommen raus aus den Köpfen der Menschen. Zwar hat es den ein oder anderen in der Winterwelle noch einmal erwischt, auch unter Touristikern*innen, aber die zunehmend eher milden Verläufe haben die Menschen entspannt. Da ist es nicht verwunderlich, dass die „pandemischen“ unter den reiseentscheidenden Faktoren praktisch kaum noch eine Rolle spielen. Der „ausreichende Schutz vor Ansteckung“ ist im Ranking nach unten durchgereicht worden. Stattdessen gibt es ein strahlendes Comeback eines anderen reiseentscheidenden Faktors: des Preises!
Der „Preis der Reise“ hat im ReisePuls Deutschland 2023 (Befragung im Dezember 2022) mit weitem Abstand die erste Stelle eingenommen, vor der „Guten Erreichbarkeit des Reiseziels“, dem „Wetter“ und den „Erlebnissen/Aktivitäten am Reiseziel“. Zwar war der Preis auch im letzten Jahr schon wieder in die Spitzengruppe zurückgekehrt, jetzt jedoch scheint er für viele die Reiseentscheidung besonders stark zu beeinflussen.
Das ist nicht verwunderlich: Die Inflation hinterlässt Spuren, nicht nur bei den Gästen, auch bei den Reiseanbietenden. Höhere Preise sind daher vielerorts Realität und müssen in Teilen an die Gäste weitergegeben werden. Dies trifft auf eine Nachfrage, die hier besonders sensibel reagiert. Gefragt, in welchen Bereichen die Menschen in 2023 Einsparungen planen, sagen 37% der Befragten bei Reisen/Urlaub (mit Übernachtung) und 30% bei Tagesausflügen. 48% wollen gar bei Freizeitausgaben allgemein sparen und 38% beim Besuch von Kulturveranstaltungen. Allesamt sind touristisch relevant, so dass einer behutsamen Preispolitik aktuell eine besondere Bedeutung zufällt.
Ein preisorientiertes Marketing ist dennoch nicht zu empfehlen, sondern Qualität gekoppelt an Preistransparenz. Versteckte Kosten und unklare Kostensituationen sollten alle Anbieter tunlichst vermeiden. Stattdessen lohnt es sich, Preise und gute Leistungen in Kombination angemessen zu würdigen. So kann es sein, dass die Gäste vielleicht seltener reisen oder auch kürzer, dies jedoch nicht ohne Qualitätsanspruch tun. Mutmaßlich reisen sie vielleicht auch weniger weit, was auf dem Quellmarkt Deutschland für Bayern positiv wäre.
Für 2022 haben 24% der repräsentativ Befragten erklärt, dass sie Urlaub in Bayern gemacht hatten. Das war etwas weniger als prognostiziert (27%). Für 2023 haben in der Dezemberbefragung des ReisePuls Deutschland 26% ihre Absicht erklärt, nach Bayern reisen zu wollen. Die Nachfrage bleibt also stabil, wohingegen Küstenreiseziele in Deutschland gegenüber Mittelmeerzielen an Nachfrage einbüßen. Doch die Rahmenbedingungen können auch hier zu einem veränderten Reiseverhalten führen. Vieles bleibt vom Verlauf des Ukraine-Krieges, der Inflation und auch anderen Verwerfungen wie z.B. einer möglichen Bankenkrise abhängig.
Auswirkungen der Krisen auf Fachkräftemangel und Nachhaltigkeit bleiben die langfristigen Herausforderungen
Zwar kehren die Gäste mit großer Reiselust wieder zurück, besonders auch im stark gebeutelten Städtetourismus, jedoch gilt dies nicht unbedingt für die fehlenden Fachkräfte im Gastgewerbe und anderen Branchensegmenten. Mittlerweile ist die Krise auch in den Tourismusorganisationen und Tourist-Informationen angekommen. Eine von der Akademie destinetCHANGE und dem Deutschen Tourismusverband durchgeführte Befragung zur Mitarbeiterzufriedenheit im Deutschlandtourismus (Befragung im Oktober/November 2023) zeigt: 37% der in diesem Bereich Beschäftigten suchen akut oder mittelfristig einen neuen Job – und nur ein Drittel davon will in der Tourismusbranche bleiben. Gefragt nach den Wechselgründen steht die “mangelnde Wertschätzung” für 53% an erster Stelle vor der “schlechten Bezahlung“ (49%) und „fehlenden Entwicklungsmöglichkeiten“ (45%). Dies sollte als Alarmzeichen gedeutet werden. Zumal viele Befragte auch Probleme mit Führungskräften anmahnen. Zudem deuten sich Verunsicherungen infolge der Auswirkungen Künstlicher Intelligenz wie chatGPT auf viele Aufgaben und Tätigkeiten ab, z.B. in der Tourist-Information. Die Mitarbeitenden und ihre Zufriedenheit bleiben daher im Fokus.
Die zweite große Herausforderung ist die Transformation des Tourismus in eine klimaresiliente Branche und das Thema Nachhaltigkeit in allen Dimensionen. Zwar zeigen die reiseentscheidenden Faktoren hier noch keine substanzielle Trendwende bei den Gästen, jedoch offenbaren die zunehmenden Extremwettererscheinungen und sichtbarer werdenden Folgen des Klimawandels hierzulande, dass es auf Seiten der Branche eines grundlegenden Wandels bedarf. Somit müssen wir die Freude über die Rückkehr der Gäste auch an die Frage koppeln, wie wir Wachstum künftig definieren wollen: Quantitativ oder qualitativ?
Bayerns Stärken bleiben
Für den Sommer 2023 ist weiterhin von einer starken Nachfrage nach Bayernreisen auszugehen. Zwar hat das Interesse an Naturerlebnissen erstmals wieder etwas abgenommen, doch die Breite des Qualitätsangebotes in Oberbayern zwischen Kultur- und Naturlandschaft sowie Metropole sichert die Ausnahmestellung unserer Destination in Deutschland.
Sollten wir uns darauf ausruhen? Natürlich nicht. Die perfekte Adressierung der Zielgruppen mit den richtigen Angeboten bleibt die zentrale Herausforderung. Sie muss jedoch durch die Transformation in eine nachhaltige und gemeinwohlorientierte Wirtschaftsweise begleitet werden.
Hier geht’s zum Bereich „Daten, Fakten, Marktforschung“ im Tourismus Oberbayern Partnernetz